eine ungewöhnlich behutsame Liebeserklärung an Japan und die Japaner.,

17. August 2011 von m. seckinger

Frank U Möser`s Buch zeichnet sich durch tiefen Sachverstand um die Seele der für uns so fremden Menschen aus. Es zeigt die Kluft zwischen täglicher Zeitungslektüre, schneller Trendmeinung in der globalisierten Meinungsbildnerei und der tatsächlichen fremden Kultur.
Japan ist kein Ziel für schnelle touristische Terminerfüllung. Japan muss gelernt sein, erlebt werden, so wie Frank Möser es geleistet hat. Er urteilt mit Verstand und Einfühlung, fast schon mit zu viel Liebe.
Das Buch ist ein Muss für Geschäftsleute vor ihrem allerersten Telefonat mit japanischen Kunden und Kontakten. DAs Buch gehört eigentlich auch zur Standardlektüre jedes Zeitgenossen der miturteilen will.

Ersteintrag: 29.08.2011 11:49:59 GMT+02:00

Karin von Schultz meint:

Dieses Buch von Frank U. Möser ist das persönliche Erleben zur Zeit der Katastrophe in Japan. Seine Beobachtungen mit dem Umgang des Geschehens der Japaner, auch aus der Sicht seiner Schwiegereltern ist ergreifend und spannend zugleich.
Für die übrige Welt wünsche ich mir in Zukunft nur annähernd die Shoganai-Einstellung.Viele Menschen könnten aus dieser Ruhe mehr zum Gelingen in jeder Hinsicht beitragen.
30 jährige Erfahrung in dieser fremden Kultur haben ein bemerkenswertes Leseerlebnis geschaffen. Karin von Schultz

Eine sehr persönliche Reflektion darüber, wie bewundernswürdig die Japaner auf die jüngste Erdbebenkatastrophe reagiert haben,

13. September 2011  von Jan Schlotthus (Washington, DC United States) – Alle meine Rezensionen ansehen

Frank U. Möser ist weder – wie andere Autoren, die über die japanische Erdbeben- und Reaktorkatastrophe in Fukushima geschrieben haben – Journalist, noch Historiker oder Japanologe, sondern Unternehmer. Dies kommt dem Stil seines Buches zugute. Er ist lakonisch und authentisch.
Möser beschreibt in einer Art Tagebuch, wie er die Zeit während und nach der Katastrophe mit seiner japanischen Frau in Yokohama erlebt. Ein Alltag verändert sich plötzlich – auch wenn das Epizentrum des Bebens 350 km entfernt von Yokohama liegt. Möser sieht, wie Gebäude schwanken, wie sich der Bürgersteig wellenförmig anhebt. Aufzüge fallen aus, Tsunamiwarnungen werden herausgegeben, dazu die heftigen Nachbeben. Später wird das Benzin knapp, Leuchtreklamen und Verkehrsampeln werden abgeschaltet, um Strom zu sparen.

Der Autor schildert die dramatischen Entwicklungen in den Stunden und Tagen nach dem Beben. Gleichzeitig ist er ein genauer Beobachter der öffentlichen und medialen Reaktion (sowohl in Japan als auch in Deutschland) und nicht zuletzt Beobachter der eigenen Gefühlslage.

Wie ein roter Faden zieht sich Mösers Bewunderung für die Gelassenheit, mit der die Japaner ihr Schicksal annehmen, durch das Buch. Er macht deutlich, dass das japanische „Shoganai“ nicht (nur) im Sinne eines fatalistischen „da kann man nichts machen“ zu verstehen ist, sondern etwas vorwärts Gewandtes einschließt, das er mit „akzeptiere und schau nach vorn“ beschreibt.

So ist Möser in den Folgetagen der Katastrophe auch bemüht, sich von gutgemeinten Ratschlägen aus Deutschland und der dortigen zum Teil hysterischen Berichterstattung nicht negativ beeinflussen zu lassen. Er spürt, wie der unkontrollierte Nachrichtenkonsum – aus Quellen, die letztlich aber auch keine besseren, valideren Informationen besitzen – Ängste erzeugen kann, die das eigene Handeln zu bestimmen drohen. Wem noch vertrauen? Wenn überhaupt, dann doch eher dem ruhig und sachlich sich äußernden japanischen TV-Experten vor Ort. Letztlich vertraut Möser vor allem seiner Devise „bewahre Ruhe, hab Vertrauen in dich selbst und handle dann“. Shoganai eben.

Neben interessanten Details, etwa über die erdbebensichere Konstruktionsweise von Hochhäusern oder die Email-Schreiben des deutschen Botschafters, werden immer wieder auch berührende Beispiele japanischen Miteinanders geschildert: Der Obdachlose, der einem Fukushima-Flüchtling seinen Schlafplatz anbietet; Schüler, die Reisbälle für Überlebende zubereiten.

Unerwähnt bleiben indes auch nicht die Schwächen des japanischen Systems, etwa der Mangel an Improvisationsfähigkeit, die schlechte Informationspolitik oder die ungute Verquickung von Staat und Atomwirtschaft.

Insgesamt ist das Buch vor allem eine Verbeugung vor der mentalen Stärke und Unaufgeregtheit der Japaner in Krisensituationen. Im Zusammenhang mit diesen Tugenden macht Möser auf eine buddhistische Grundmaxime aufmerksam: Akzeptiere Vergänglichkeit und stetige Veränderung.

Alles Bestehende, das lehrt die japanische Katastrophe, kann im nächsten Moment vergehen. Daher ist es sinnlos, sich dem Bestehenden zu sehr zu verhaften. Aus der Annahme dieser Erkenntnis kann innere Ruhe und Kraft gewonnen werden. Möser gibt uns mit seinem Buch Hinweise, wie „Shoganai“ jeden Einzelnen seine persönlichen Krisenzeiten besser bewältigen lässt.

Auge in Auge mit der japanischen Seele !,

8. Oktober 2011 von mantelknopf – Alle meine Rezensionen ansehen

Frank Möser gewährt uns einen wunderbar unverstellten und von wissenschaftlichen Allgemeinplätzen freien Einblick in das tägliche Leben der Japaner in den Tagen nach der schweren Katastrophe im März 2011. Anhand dieser Ereignisse und insbesondere der von ihm live und vor Ort miterlebten und mitgelebten Art und Weise der japanischen Bevölkerung, mit dem unbeschreiblichen Leid und den Ängsten umzugehen, erklärt er uns einen besonders wichtigen Aspekt der japanischen Mentalität: Shoganai, der Weg Ruhe zu bewahren und Unabänderliches zu akzeptieren, um Kraft und Weisheit für das Fortkommen und die Krisenbewältigung zu erlangen.

Möser ist hierbei der ideale Transformator dieses Lebensgefühls. Familiär und geschäftlich mit Japan aufs Engste verbunden, versteht der Rheinländer es, uns hier im alten Europa verständlich zu machen, warum Japan so denkt und fühlt, und welche Vorteile dies bringt. Wie ein Dokumentarfilm ziehen die Ereignisse der ersten Tage nach der Krise an unserem geistigen Auge vorbei. Aber wohltuend unaufgeregt nicht aus der Sicht eines japanischen Helden oder Opfers direkt am Ort der Katastrophe, sondern vielmehr aus der Sicht eines normalen Japaners, der direkt nicht betroffen und geschädigt ist, aber an den Ereignissen, Sorgen und Hilfestellungen der Bevölkerung trotzdem unmittelbar teilnimmt.
Möser zeigt auf, dass Shoganai auch bei uns ein Mittel zur Bewältigung großer und kleiner Krisen, insbesondere ein Weg zu eigener Zufriedenheit und Ruhe sein kann.

Hierbei versäumt er nicht, uns in Deutschland den Spiegel vorzuhalten: Aus der globalen Sicht — erst recht der japanischen in dieser Zeit — wirken manche vermeintlich großen Probleme unserer Mit- und Wutbürger allzu überhöht und die Reaktionen darauf vielfach übertrieben. Hier könnte uns Shoganai helfen, „die Kirche im Dorf zu lassen“ und schlussendlich glücklicher und zufriedener zu leben.

Ergreifende Eindrücke und Einblicke ins japanische Leben,

5. Oktober 2011 von Dr. Markus Mueller – Alle meine Rezensionen ansehen

Frank U. Möser ist es in seinem Buch gelungen, dem Leser auf beeindruckend einfache aber klare Art und Weise tiefe Einblicke in die japanische Kultur zu vermitteln. Dabei ist sein Schreibstiel wohltuend einfach und gerade heraus. Er hebt sich damit zum Einen schön von der übrigen Literatur ab und vermittelt dadurch zum Anderen ein absolut authentisches Lebensgefühl (während einer Katastrophe).

In den ersten fünf Kapiteln oder besser in den ersten fünf Tagen an denen er aus seinem subjektiven Blickwinkel über die Folgen der Tsunami-Katastrophe berichtet, spürt man die Aufgeregtheit verbunden mit den existenziellen Fragen quasi in jedem Satz. Ab dem fünften Tag bemerkt man dann auch beim Lesen, dass sich auch bei Möser eine innere Ruhe (wieder?) einstellt und die geistige Haltung des „Shoganai“ sich in seinen Darstellungen wieder findet.

Es sind vor allem die vielen Kleinigkeiten aus der japanischen Kultur, die Möser immer wieder sehr schön in Nebensätzen einfliessen lässt, die dem Leser einen Zugang zum Denken und Handeln der Japaner vermitteln. Dabei wird ganz deutlich, dass es sich nicht um angelerntes sondern erfahrenes Wissen aus mehr als 30 Jahren Arbeiten und Leben in Japan handelt.

Das Buch erhebt sicherlich nicht den Anspruch, die gesamte japanische Kultur auf 140 erklären zu wollen. Die Fokussierung auf das „Shoganai“ lässt es aber zu einem absolut lesenswertem Buch werden und zeigt ergreifende Eindrücke und Einblicke ins japanische Leben. Darüber hinaus macht es neugierig mehr über „Shoganai“ zu erfahren. Für mich bleibt nur die Frage offen, ob ich als eingefleischter Mitteleuropäer eventuell diese Philosophie auch erlernen kann. Ich werde sehen.

Resümee: Ein absolut lesenswertes Buch!

Arigatou gozaimasu. Danke.,

26. November 2011 Von Hajo KuppelAlle meine Rezensionen ansehen

Danke für ein authentisches und bewegendes Tagebuch, das ich jedem, der sich für Japan, die Menschen und die 3-fach- Tragödie im Maerz 2011 interessiert, nur empfehlen kann.

Danke für ein authentisches und bewegendes Tagebuch, das ich jedem, der sich für Japan, die Menschen und die 3-fach-Tragoedie im März 2011 interessiert, nur empfehlen kann.