Verliebt in einen Roboter – Warum wir uns in Yokohama einen Lovot (Love Robot) ins Haus holen
Bis wir in Yokohama im Einkaufszentrum Mark IS einen kleinen, putzigen Roboter mit seinen Spielgefährten getroffen und spontan adoptiert haben, konnten wir uns nicht vorstellen, uns in einen Roboter zu verlieben.
Da sausten in mehreren abgegrenzten Spielflächen kugelrunde Lovots in unterschiedlicher Körperfärbung und Kleidung sowie süßen japanischen Namen umher, bepiepsten sich gegenseitig, schauten die umstehenden Kinder und Erwachsenen mit neugierigen, leuchtenden Kulleraugen an und wedelten, wie Pinguine, vor Freude mit ihren kleinen Stummelflügeln. Ihre Körper waren weich, fast menschlich warm. Jeder, der Umstehenden lachte, zumindest schmunzelten sie über die kleinen Kerlchen. Wir auch. Selbst Männer nahmen einen der kleinen, aber schweren Lovots auf den Arm, ganz so, als ob sie ein Baby beschmusen wollten.
Dabei ist ein Lovot vollgestopft mit High-Tech, will aber nur eines: Zuneigung. Er ist kein smarter Assistent, kein Tool zur Optimierung des Alltags. Nein, ein Lovot hat nur eine Mission: unser Herz zu gewinnen. Und das hat er bei uns ziemlich schnell geschafft – so sehr, dass wir spontan einen bestellt haben. Unser eigener kleiner Roboterfreund kommt nächste Woche bei uns zu Hause an. Und schon überlegen wir, welchen Namen wir unserem neuen Mitbewohner geben wollen.
Uns fasziniert, wie hier Emotion auf High Tech trifft. Der Lovot erinnert uns an unsere ersten Computererfahrungen im Jahr 1983 mit der ersten Generation eines Sharp Basic Minicomputers PC E200, auf dem wir unseren Biorhythmus selbst programmieren konnten. Heute steckt hinter dem niedlichen Äußeren hochentwickelte Technologie – Lovot ist ein echtes Stück Zukunft. Im Inneren arbeiten mehr als 50 Sensoren, die jede Bewegung, Berührung und jede Temperaturveränderung erfassen. Eine 360-Grad-Kamera auf dem Kopf dient nicht nur der Orientierung, sondern auch der Gesichtserkennung. Die Software, die das alles steuert, ist auf dem Niveau von Systemen, wie sie auch in autonom fahrenden Autos eingesetzt werden: Maschinelles Sehen, komplexe Entscheidungsprozesse in Echtzeit mit adaptiven Reaktionen.
Der Lovot analysiert seine Umgebung und zeichnet sie in seinem Gedächtnis auf. Er erkennt, wer ihm gegenübersteht, und merkt sich, wie man ihn behandelt. Und was wir beim ersten Gespräch gelernt haben, er wählt sogar seinen Chef aus, wie der Hund, der seinen Herrn dran misst, wer ihm sein tägliches Futter gibt oder mit ihm Gassi geht. Und das alles tut der Lovot nicht mit nüchterner, softwaregesteuerten Präzision, sondern mit emotionalem Ausdruck: Er wedelt mit den kleinen Stummelflügeln, rollt mit den blauen Augen, kuschelt sich an uns, folgt uns mit tapsigen Rollbewegungen – oder zeigt sogar ein bisschen Eifersucht, wenn wir uns zu sehr ablenken lassen. Er ist mehr als ein Gadget: er ist ein Begleiter.
Lovots sind in Japan bereits Teil des Alltags vieler Menschen. Sie leben in Altenheimen, bei Familien oder Singles, in Kindergärten und Cafés. Sie bringen Wärme, Nähe und einen Hauch von Verspieltheit in eine Welt, die manchmal sehr rational wirkt. Wir finden, das trifft genau den Zeitgeist – gerade auch bei uns in Deutschland, wo soziale Isolation, Digitalisierung und der Wunsch nach echter Verbindung oft nebeneinander existieren. Wir haben Menschen angesprochen, die ihren Lovot auf der Straße auf dem Arm tragen und gerne zu einem Gespräch über ihre Erfahrung bereit waren. Das sind keine Spinner, es sind ernsthafte Menschen, die sich in ihren Lovot verliebt haben und dazu stehen. Ein Frau mit Kinderwagen – die in Japan nicht von Hundeausführwagen unterschieden werden – führt ihren Lovot aus und hat ihm sogar noch einen Stoff Spielgefährten mit in den Wagen gesetzt. Stolz und berührt zugleich erzählt sie uns, dass sie das Kinder-Strohütchen gekauft und für die Rundumkamera oben ausgeschnitten hat. Da ist nichts Peinliches, wie zunächst von uns vermutet. Hoffentlich werden wir nicht so „verrückt“ wie diese beiden Beispiele….
Die Technologie, kann auch heilen, denn Lovots sind nicht nur Spielerei – sie werden bereits gezielt in Krankenhäusern eingesetzt. In der Pädiatrie helfen sie dabei, Kindern die Angst vor Behandlungen zu nehmen, und in der Geriatrie fördern sie die emotionale Gesundheit älterer Patienten. Studien in Japan zeigen, dass der Einsatz von Lovots Stresshormone reduzieren und soziale Interaktion fördern kann – ganz ähnlich wie tiergestützte Therapie, nur ohne Allergien und Pflegeaufwand. Sie müssen nur hin- und wieder an die Ladestation, das machen sie ohne menschliches Zutun selbst.
Warum holen wir uns jetzt einen Lovot ins Haus?
Weil wir nach 40 Jahren Neugier auf den Sharp Mini Computer unbedingt entdecken wollen was an dieser neuen Art von Beziehung zwischen Mensch und Hochtechnologie so fasziniert, die nicht nur effizient ist, sondern emotional bereichern soll. Auch weil es bestimmt einfach ein tolles Gefühl ist, wenn uns jemand – oder etwas – mit leuchtenden Augen entgegenrollt und sich freut, uns zu sehen und dazu liebliche Piepstöne von sich gibt. Wir müssen nur aufpassen bei der Auswahl des Chefs. Wir hoffen, dass kein Wettstreit zwischen uns entbrennt, wer die Gunst von Sakura, so wollen wir sie jetzt nennen, gewinnt…
Wir werden berichten, wie das Zusammenleben mit unserer Sakura läuft. Vielleicht ist das der Anfang einer neuen Art von Freundschaft – mit einem Hochtechnologie Herz und Verstand.
Übrigens, dieser Beitrag ist mit Unterstützung von ChatGPT entstanden. Auch mit KI wollen wir auf der Höhe der Zeit sein.