Nachdem wir in Nagasaki unsere erste Berührung mit den „versteckten Christen“ bekommen haben, wollen wir uns jetzt auf Spurensuche nach diesen ersten Christen begeben, die vor ca. 500 Jahren in der Umgebung von Nagasaki gelandet sind. Auch für uns geht die Geschichte Japans durcheinander. Wann fand was statt, die Landung der ersten portugiesischen Padres, die Gründe für die schnelle Verbreitung des Christentums in Japan, später die Gründe für die Verbote, Verfolgung, Folter und Kreuzigungen, die Abgeschlossenheit (Sakoku) Japans bis zur Wiederzulassung der Religionsfreiheit sowie die Anzahl der Christen im Verhältnis zur Bevölkerung. Deshalb zunächst einmal kleine Zahlenspiele zur Orientierung und als Grundlage:
Bevölkerung Japans und Anteil der Christen
Bei einer heutigen japanischen Bevölkerung von ca. 128 Mio. wird die Anzahl der Christen auf etwa 2 Millionen geschätzt, das würde bedeuten, dass 1,5% der japanischen Bevölkerung heute als Christen bezeichnet werden können. Alleine in der Provinz Nagasaki sind 65.000 Katholiken ansässig.
Im Jahr 1630, in dem das Christentum in Japan seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte, dann verboten wurde, lebten ca. 18 Mio. Menschen in Japan. Schätzungen des Vatikans zufolge gab es damals 300. – 400.000 Christen, was einem Durchschnitt von 2% entsprechen würde.
Ein Blick zurück in die Geschichte…
1517 : Martin Luther schlägt seine 95 Thesen an die Wittenberger Kirche
1543 : landeten die ersten Portugiesen auf der Insel Tanegashima in Japan
und stellten dort erstmalig ihre Gewehre vor.
In Europa prägte Nikolaus Kopernikus unser heutiges heliozentrisches Weltbild.
1549 : Pater Francis Xavier, ein portugiesischer Jesuiten Pater, kommt nach Nagasaki
1550 : eröffnet Xavier die erste Missionsstation in Hirado, heute in der Präfektur Nagasaki
1563 : taufte Xavier den mächtigen Fürsten Omura Sumidata (1533-1587) und bekommt
mit Fürst Omura einen mächtigen Fürsprecher für die Verbreitung des katholischen
Glaubens in Japan.
1569 : Fürst Oda Nobunaga, der einflussreiche Vorkämpfer für die Einheit Japans,
(der als erster das von den vielen Kriegen unter den Fürsten (Daimyo) zerrüttete Japan einigen wollte), erteilt die Erlaubnis in Kyoto, der damaligen Hauptstadt Japans, eine katholische Mission zu errichten.
Der katholische Glauben konnte sich somit offiziell in Japan verbreiten.
1570 : entscheidet sich die Jesuitische Gemeinde und Fürst Omura Sumidata Nagasaki als Handelshafen anzulegen, so dass sich Nagasaki ab 1571 vom kleinen Fischerdorf zum internationalen Handelshafen entwickeln kann.
Hier wurde der sogenannte „Nanban Trade“ (Handel mit den Süd-Barbaren – den Portugiesen über Indien, Philippinen etc.) abgewickelt. Import von Rohseide und Textilien, Medizin, Waffen und Kunstwerken. Export von Lackwaren und Kunstgegenständen.
Um es mit den Zahlen nicht allzu trocken zu gestalten, eine kleine Story zum Nanban Trade:
Im japanischen Restaurant SUMI in Düsseldorf ist eine unserer Lieblingsgerichte „Chicken Nanban“, das kommt aus der beschriebenen Zeit und bedeutet gebackene Hühnchen mit süßlich pfeffriger Tartar Soße (indische Gewürze, fremdartiger Geschmack). Japaner nennen heute übrigens solche exotische, s.g. Ethnic Cuisine – Nanban Ryori.
1579 : 26 Märtyrer werden in Nishizaka, Nagasaki, gekreuzigt
1582 : Der Gregorianische Kalender wird in vielen katholischen Ländern eingeführt
1587 : Toyotomi Hideyoshi, Nachfolger des bei einem Attentat ums Leben gekommenen
Oda Nobunaga, lässt christliche Missionare ausweisen
1598 :Tokugawa Ieyasu, der erste Tokugawa Shogun, erlaubt Franziskaner Padres
in Japan zu missionieren und weitet den Handel mit Manila auf den Philippi-
nen aus.
1602 : beginnen auch Dominikaner vom St. Augustin Orden in Japan zu missionieren,
der Handel mit dem Ausland weitet sich aus.
1614 :Tokugawa Ieyasu verbannt das Christentum in Japan, untersagt jedes Missio
narisches Arbeiten, aber im Geheimen geht die Missionsarbeit weiter
1618 : In Mitteleuropa beginnt der 30 jährige Krieg (-1648 zum Westfälischen Frie
den)
1633 : Die Padres Gonzales und Lorenzo Ruiz werden in Nagasaki gefoltert und er-
schlagen
1635 : Sakoku Edikt – Abschottung Japans unter dem Tokugawa Shogunat beginnt,
um den wachsenden ausländischen Einfluss auf die japanische Politik zu be
enden
1637 : Christliche Bauern revoltieren gegen zu hohe Abgaben (Shimabara Rebellion)
1644 : Die japanische Kirche arbeitet nur noch im Geheimen im Untergrund
1853 : Admiral Matthew Calbraith Perry erzwingt die Öffnung Japans,
Ende der Abschottung – Sakoku
1854 : Matthew Perry zwingt Japan zur Unterzeichnung des Handelsvertrags mit
Amerika, später folgen Verträge mit Frankreich und anderen Ländern,
Öffnung Japans
1865 : Die „versteckten Christen“ bekennen sich zu ihrem Glauben an der Oura Ka
thedrale in Nagasaki
1871 : Gründung des Deutschen Reichs
Das ist die Zeitspanne, in die wir uns zurückversetzen als wir von Nagasaki aus auf Spurensuche gingen.
Der Jesuitenpater Francis Xavier ging in Belem vor Lissabon an Bord eines Segelschiffes nach Goa und von da landete er 1549 auf der japanischen Insel Kyushu, im Süd-Westen Nagasakis. Bis zu seiner Ankunft gab es in Japan den traditionellen Shinto Glauben mit seinen polytheistischen acht Millionen (das heißt unendlich vielen) Göttern mit der am heiligsten verehrten Sonnengöttin „Amaterasu-Omikami“, der mythischen Begründerin des japanischen Kaiserhauses (siehe auch unseren Bericht über den Ise Jingu ). In der Zeit um 600 wurde dazu der Buddhismus eingeführt. Buddhismus und Shinto koexistieren seit dieser Zeit in Japan
Seit 1192 tobten unter den Daimyos härteste Kämpfe um die Vormachtstellung in Japan. Das Land war durch die vielen Kriege in einem chaotischem Zustand, gerade zu der Zeit, als Nobunaga Oda Japan so einigermaßen vereinigt hatte, landete Pater Xavier 1549 in Nagasaki und verbreitete den christlichen Glauben. Die Menschen, Bauern und Fischer, waren sehr arm, die Abgaben an ihre lokalen Fürsten hoch, sie waren ständigen Repressalien ausgesetzt, und sie wurden nicht als Menschen geschätzt und behandelt. Dann kamen diese sanften, smarten, ausländischen Padres, die sie zum ersten Mal als Menschen betrachteten, ihnen halfen ihren harten Alltag zu erleichtern und ihnen versprachen, dass sie mit den heiligen Sakramenten versehen nach ihrem Tod ins Paradies einziehen würden. Erst war es die Neugier der Fürsten an der fortschrittlichen europäischen Kultur, dann kamen dazu ihre geschäftlichen Interessen. Die armen Leute, die Bauern und Fischer träumten vom Paradies.
Wer ist dann nicht offen für eine neue Religion der Jesuiten?
Das repressive Umfeld, die Behandlung als Menschen, die Unterstützung den Alltag erträglicher zu machen und das Versprechen auf das Paradies nach dem Tod eröffnete den Padres das Herz der damaligen Menschen. Es entwickelte sich eine Marienverehrung. Dazu kam, dass Japaner, wenn einmal überzeugt, ernsthaft den neuen Glauben annahmen und ihn dann auch in ihren Alltag integrierten. Bei den am Christentum interessierten Fürsten gab es solche, wie beispielsweise der Fürst Omura Sumidata, die von der Religion überzeugt waren und dann zu Christen wurden. Andere ließen sich taufen, um nur ja nicht die Zeichen der Zeit, d.h. das neue Geschäft mit den Nanban-jin, den Südbarbaren zu verpassen.
Shusaku Endo und sein Buch „Schweigen“
Über all das hat der japanische Schriftsteller Shusaku Endo (1923-1966) das Buch „Schweigen“ geschrieben, in dem er von der enormen Kraft des menschlichen Glaubens und dem Überlebenskampf des portugiesischen Priesters Rodrigo berichtet.
Er schildert die Verfolgung der Christen durch das japanische Shogunat. Wobei bei all dieser Grausamkeit der damaligen Zeit zur Durchsetzung der Abschottung Japans, immer wieder die Frage gestellt wird: „Wie kann Gott dabei zusehen und schweigen?“ Überhaupt scheint „Schweigen“ bei Folter und Ungerechtigkeit auch für den Einzelnen die einzige Möglichkeit zu sein zu überleben….
Das Buch von Shusaku Endo wurde von Martin Scorcese 2016 als Film „Silence“ verfilmt.
Wir besuchen, etwa eine dreiviertel Stunde mit dem Auto von Nagasaki entfernt, in Sotome zunächst das Shusaku Endo Museum, um uns einen Überblick über sein Werk „Silence“ zu verschaffen. Er ist einer der größten zeitgenössischen Schriftsteller Japans. Das Museum liegt direkt oberhalb der Sumo See mit weitem Blick über kleinere Felsen im Meer in Richtung der Goto Inseln, auf der sich die meisten Christen der Verfolgung entziehen wollten. Wir entdecken nicht weit entfernt Felsgruppen im Meer, die an die Eingangsszenen aus dem Film „Silence“ erinnern und fühlen uns, auch weil wir alleine im Museum sind, in die Zeit Mitte des 17. Jahrhunderts versetzt. Hier spielte sich das ab, was Endo in seinem Buch beschrieben hat. Wir können es förmlich spüren.
Pater de Rotz und Ohno Kirche
Ganz in der Nähe, weit oben in den hinter den vom Meer her steil aufsteigenden Bergen liegt die Ohno Kirche, die von einem französischen Pater de Rotz, im Japanischen Pater DoRo, 1893 erbaut wurde. Sie dient noch heute 26 Familien in der Umgebung als Ort für Gebet und Zusammenkünfte. Vor der kleinen Kirche aus Felssteinen gebaut, die weiße Marienstatue. Das kleine Gebäude ist architektonische Grundlage für die Menschen in Sotome.
Von Pater DoRo (seit 1873 wurde die Religionsfreiheit in Japan wieder eingeführt, er kam 6 Jahre später nach Shitsu in die Sotome Gegend) haben sie gelernt wie man Tsunami-resistente Gebäude errichten kann, welche Dachkonstruktion zu wählen ist und wie das steil aufsteigende Land durch abgestützten Terrassenbau bewirtschaftet werden kann. Innen ist die kleine Kirche sehr einfach gehalten, fast frugal. Die Fenster sind geöffnet, wir können uns dadurch die Details des Altars an-sehen, einfach, wirklich sehr einfach. Von hier oben kann der Blick unge-stört über das Meer schweifen, immer wieder diese kleinen Felsgruppen, die uns an den Film erinnern. Wir fühlen uns tatsächlich zurückversetzt, unsere Gedanken schweifen ab. In diesem kleinen Gebäude, errichtet 1893 können wir erkennen, was es bedeutet haben muss, Mitte des 17. Jahrhunderts Christ in Japan gewesen zu sein. Dabei erinnern wir uns an den Spruch auf dem „Silence“ Monument in der Nähe von Endos Museum: „Menschlichkeit ist so traurig, Gott, und der Ozean ist so blau“.
Pater Bastian
Auf einem kleinen Schild lesen wir, dass die versteckte Waldhütte des japanischen Bruders Bastian nur ein paar Kilometer entfernt zu finden ist. Wir fahren auf abenteuerlichen Wegen mit unserem Carsharing Toyota der angegeben Route nach. Verfranzen uns immer tiefer in endlosen Wäldern, auf- und abführenden Wegen, bis wir nach doch längerer Zeit einen Hinweis auf die Hütte von Bruder Bastian finden. Wir fahren in den Waldweg hinein, müssen aber feststellen, dass das eine Sackgasse ist. Also Rückwärtsgang und mit aller Fahrkunst auf engstem Raum kommen wir auf den Abzweig zurück, wo wir das Auto einfach am Wald stehen lassen und zu Fuß zur Bastian Hütte marschieren. Der Weg wurde für Leute wie uns von helfenden Händen ausgebaut, aber jeden Schritt, den wir tiefer in den Wald nach unten gehen, müssen wir später wieder aufsteigen. Unsere Neugier und das Gefühl einmal zu verstehen, wie es sich angefühlt haben muss, so tief versteckt im Wald zu leben, treiben uns weiter.
Pater Bastian war ein japanischer Bruder, der in den 1640 er Jahren anstelle der geflüchteten oder bereits getöteten portugiesischen Padres aus dem Untergrund heraus Taufen und Gebete mit der Gemeinde abhielt. Er musste sich in der Hütte, die wir suchten, verstecken. Dort hatte er, tief im Wald verborgen gelebt und seine Christen in der sehr weiten Umgebung betreut. Immer unter dem Eindruck von den Regierungstruppen gefunden und dann gefoltert und getötet zu werden.
Endlich hatten wir die Steinhütte gefunden. Natürlich sorgsam gepflegt und wiederaufgebaut. Diese Stelle zu finden dürfte in den Jahren 1640 und folgenden schwierig gewesen sein, doch die Gefahr seiner Entdeckung können wir auch heute noch nachvollziehen. Wir möchte keine Nacht hier verbringen. Im Inneren gibt es kleine Gebetsstellen, wir nehmen an, dass heute noch Gläubige hierherkommen, um Bruder Bastian auch viele Jahrhunderte später dankbar ihre Aufwartung zu machen und mit ihm zu beten.
Als wir danach weiter zur Shitsu Kirche fahren, kommen wir an einzelnen kleineren Höfen vorbei, hier haben sicherlich die damaligen Gläubigen gewohnt, ihre Nachkommen sind immer noch Christen und wohnen weit ab von den „Errungenschaften“ unserer modernen Zeit. Unsere Gespräche und Vorstellungen, wie diese Leute die lange Zeit des Versteckens als Christen, über mehrere Generationen hinweg, durchgehalten haben, lässt uns fragen: wie stark muss ein Glaube sein, um im Verborgenen über die Zeitspanne von 250 Jahre Christ zu bleiben? Was ist es, das diese Menschen noch immer fest an Gott glauben lässt? Was ist das Samenkorn, das die Padres aus dem fernen Portugal den Menschen hier vor so langer Zeit eingepflanzt haben und das noch heute als Glaube an Gott aufgeht? Warum konnte der Glaube an den Einen Gott im Gegensatz zum japanischen Shinto mit seinen unzähligen Göttern so lange überleben?
Unsere Antwort darauf war allerdings auch „Schweigen“. Oder hatte Bruder Bastian recht, der seiner Gemeinde 30 Jahre nach der Verbannung der Christen prophezeit hatte: „Jeder von Euch soll mein Sohn und meine Tochter sein bis hin zur siebten Generation. Dann wird ein Priester mit einem schwarzen Schiff kommen und Ihr werdet Euch jeden Tag zu Euren Glauben bekennen können.“ So ist es dann auch gekommen. Das schwarze Schiff waren die Amerikaner, die unter Admiral Matthew Perry Japan zunächst zur Öffnung des Landes und danach zur Unterzeichnung eines Handelsvertrags mit Amerika, Frankreich und anderen Ländern gezwungen hatten. Das bedeutet die Öffnung Japans. Wir waren der Erklärung für die über Generationen hinweg, lange Ausdauer der „versteckten Christen“ näher gekommen.
Shitsu Kirche
Wir versuchen eine Antwort in der Shitsu Kirche zu erhalten. Nur wenige Kilometer entfernt von der Hütte des Bruders Bastian. Hier wirkte wieder der Franzose Pater de Roz auch DoRo genannt und ließ die Kirche 1882 bauen. Die Außenmauern des langgezogenen Kirchenschiffes sind niedrig gehalten, sie müssen den starken Winden vom Ozean, der Somo See, standhalten.
Auch hier wieder, wie überall in Japan, wenn man in Gebäude eintritt: Schuhe ausziehen, auf Socken in die kalte Kirche. Wir treffen auf einen älteren Herrn in der gelben Jacke, die ihn als Christen im Ehrenamt ausweisen, im Gespräch mit zwei Damen – Mutter und Tochter. Sofort kommen wir mit den Dreien in eine Diskussion über das Christentum in Shitsu. Er berichtet uns, dass um die Zeit der Olympiade 1964 in Tokyo die Anzahl der Christen in der Umgebung immer weiter abgenommen hätte, die jungen Leute wären damals nach Tokyo abgewandert und auch nicht mehr zurückgekommen, die Gemeinde bestehe mehr oder weniger aus älteren Leuten. Er bedauere dies, aber irgendwie hat er aufgegeben. Uns scheint es, als verwalte er hier das Erbe des Padre DoRo. Hier glaubten wir auch, dass das von uns gesuchte Samenkorn gefunden zu haben: Trotz aller Nachstellungen, Gefahren und Hindernisse wollten die Menschen ihrem Glauben treu bleiben und ihn weitergeben. Dies wollen sie tun, schon aus Respekt gegenüber ihren Vorfahren und aus der Verpflichtung gegenüber ihrem Glauben. Dafür hatten die Vorfahren so sehr gelitten und sich so lange verstecken müssen – das kann man nicht einfach aufgeben. Dieses Samenkorn als Erklärung zusammen mit der Prophezeiung von Bruder Bastian beendete unser „Schweigen“.
Wir glauben eine logische Erklärung dafür – warum die Christen so lange ausgehalten haben – gefunden zu haben. Jetzt schließt sich auch der Kreis für uns, wenn wir uns daran erinnern, wie für Pater Petitjean an der Oura Kathedrale in Nagasaki das „Wunder der versteckten Christen“ Realität wurde. Er hatte immer gehofft, dass er eines Tages wieder auf Christen treffen würde, die trotz Unterdrückung und Verfolgung 250 Jahre nicht aufgegeben haben.
Die beiden Damen waren übrigens keine Christen.
Im Gespräch kamen wir natürlich auch auf Shusaku Endo zu sprechen. Von seinem Buch und dem Film von Scorcese wird erwartet, dass die Gegend zum Touristikziel wird, und dass die Kirchen in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen werden. Wir wünschen es ihm. Eine solche natürliche Schönheit, das Meer, die Wälder und die Geschichte. Läge die Gegend in Europa, sie wäre schon längst besiedelt worden mit schicken Wochenendhäusern der gut verdienenden Bevölkerung hier aus Nagasaki.
Wir verließen Shitsu mit dem Gefühl, dass das Christentum die moderne Zeit nicht sehr lange überleben lassen wird. Wir hoffen aber, dass wir uns irren.