APA Hotel

Erst vor wenigen Monaten wurde das APA Business Hotel mit 2.311 Zimmern in Yokohama Minato-Mirai eröffnet. Der kurze Weg zum Pacifico Messe und Kongress Zentrum ist ideal für Aussteller, Besucher und Teilnehmer. Wir haben uns das Hotel angesehen als es in Betrieb gegangen ist, modernes Interieur, wuselnde Menschenmenge.

Jetzt ist das gesamte Hotel Menschen zur Verfügung gestellt worden, die nach einem PCR Test positiv auf COVID-19 getestet wurden, nur leichte Symptome aufweisen und keinen Krankenhausaufenthalt benötigen. Dort können sie sich während ihrer 14tägigen Quarantäne aufhalten.  Verpflegung wird vor die Türe gestellt. Bezahlt wird der Aufenthalt von der Präfektur Kanagawa¸9,2 Mio. Bewohner, Hauptstadt Yokohama.

Zurzeit werden weitere Hotels in der Präfektur Kanagawa mit weiteren etwa 1.000 Betten vorbereitet.

Durch Schließung vieler Firmen, Restaurants, Kaufhäusern und Shopping Malls sowie aller Amüsement Einrichtungen steigt die Zahl der Arbeitslosen. Die Präfektur Kanagawa bietet diesen Leuten einen Job in der Präfektur an. Nach Vorstellungsgesprächen konnten so bisher 126 Mitarbeiter eingestellt werden.

Im OK Supermarkt

Über Nacht wurden vor den 20 Kassen Leitwege auf den Boden aufgeklebt. Sie lenken sehr effektiv die Schlangen vor den Kassen und fordern zur Einhaltung des Sicherheitsabstands auf. Damit verlängern sich zwar die Warteschlangen bis in die Warenregale hinein, es kommt aber eine gefühlte Sicherheit auf. Masken tragen zwischenzeitlich fast alle.

Am Eingang steht ein Alkoholspender und Papier bereit, damit können die Griffe an den Einkaufswagen und an den Körben besprüht und getrocknet werden. Und dennoch, Äpfel liegen offen in Regalen. Wir beobachten einen Mann, wie er einen Apfel nach dem anderen anfasst und begutachtet, an einem riecht er sogar durch seinen Mundschutz. An dem Tag haben wir Abstand genommen Äpfel zu kaufen. Übrigens: wir haben selbst auch schon Äpfel prüfend in die Hand genommen. Das werden wir ab sofort bleiben lassen.

Bäckerei Pompadour

Eine Kette von Bäckereien mit Hauptladen in Yokohama Motomachi. Hierhin gehen wir sehr gerne zum frühstücken, sind da schon bekannt und die Bedienung weiß genau, was wir seit Jahren dort bestellen.  Der Laden selbst ist nicht besonders groß, Brot, Kuchen, Croissants und andere Leckereien werden offen auf Tischen liegend angeboten. Der Kunde greift mit einer Zange das was er haben möchte, gibt es auf ein Tablett und geht zur Kasse. Dort wird es mit derselben Zange noch einmal in Windeseile verpackt und kassiert. Tablett und Zange werden danach desinfiziert bevor sie wieder am Eingang für die nächsten Kunden bereitgestellt werden.

In Deutschland ist es sehr wahrscheinlich verboten Backwaren so offen auszustellen und auch der Selbstservice in der beschriebenen Art wird nicht erlaubt sein.
Jetzt hat sich die Darstellung verändert. Jedes Brot, jedes Croissant, jedes Stück Kuchen, alles ist einzeln hygienisch in Plastik verpackt. Andere Zeiten sind angebrochen.      

Heute, Sonntag, schönstes Wetter, Sonnenschein, 22°C.

Natürlich gehen die Leute raus. Doch warum müssen sie sich dann wie immer, dichtgedrängt vor einem Pfannkuchen Restaurant in einer Schlange anstellen?
So richtig ist der „State of Emergency“ Aufruf der japanischen und der Kanagawa Regierungen noch nicht bei allen angekommen.

Not oder eine Pandemie machen erfinderisch, sie öffnen die Augen für das, was wir bisher als normal und bequem genossen haben. Jetzt öffnen sie Türen für neues Denken, sie stärken unser Bewusstsein dafür, dass Veränderungen etwas Normales sind und wir die Chancen für das „New Normal“ nutzen sollen.

Bleibt zu Hause und damit bleibt gesund.