Nach einiger Zeit ohne Nachrichten von uns melden wir uns heute wieder mit Frühjahrsgrüßen aus Japan zurück.
Eigentlich hatten wir einen warmen Frühling mit sommerlichen Temperaturen in Japan erwartet, dementsprechend haben wir unsere Kleidung angepasst. Aber, heute am 8. April 2015 erleben wir einen Kälteeinbruch, der sogar Schnee in Tokyo gebracht hat! Nach 23 Grad am Montag, heute Max. 3 Grad.
Wir haben aber keinen Grund zu meckern. Am 2. April, Donnerstag der vergangenen Woche, hatten wir hier Freunde aus Cannes zu Besuch. Bei strahlendem Sonnenschein und wahrlich frühlingshaften Temperaturen besuchten wir zusammen den voll in Kirschblüten stehenden Sankei-en Park in Yokohama.
http://www.sankeien.or.jp/en-about/index.html
Hunderte, oder vielleicht sogar Tausende hatten bei dem herrlichen Wetter allerdings die gleiche Idee. Schon bei der Zufahrt zum Park großes Gedränge und der Hinweis, dass es hier nicht weitergehe. Der große Parkplatz war nämlich überfüllt, und so mussten wir uns weit entfernt einen anderen Parkplatz suchen. Typisch für uns. Wir hatten gar nicht damit gerechnet, dass andere auch bei dem Sonnenschein den Park besuchen wollten. Wir gingen davon aus, dass wir – wie eigentlich immer – alleine im Park spazieren gehen würden und dort auch – wie immer – nur für uns eine Teezeremonie angeboten würde. Naiv oder zu viel Gottvertrauen?
Im Park gibt es zwei Hütten, die köstliche Nudelsuppen anbieten. Allerdings, bevor wir überhaupt bestellen konnten, mussten wir uns einen Platz erobern. Da konnten wir mal sehen, wie durchsetzungsfähig japanische Frauen sein können. In der Enge zwischen den Minitischchen hatten sie den Vorteil, dass sie sich superschnell durchwuseln und uns die sehr begrenzten Hocker an diesen Tischchen streitig machen konnten. Da steht dann der gut erzogene Ausländer (?!) und reagiert zu langsam. Na ja, am Ende haben wir dennoch so ein Plätzchen erobert. Für die Bestellung mussten wir uns in der langen Reihe hinten anstellen, um dann zu erfahren, dass es an solchen Tagen unsere Nudelsuppe mit Tempura nicht mehr gibt. Schnell umschalten bevor die nächsten bestellen, also gut, dann eben viermal die Lieblings Nudelsuppe von Herrn Hara, dem Gründer dieses Parks. Das Essen wird serviert, wie die Bedienung weiß, wer was bestellt hat, bleibt dabei ein Rätsel. Übrigens Haras Lieblingssuppe, ist eigentlich viel besser als unsere bisher immer bestellte Suppe, wieder etwas gelernt.
Der anschließende Rundgang zu den alten Holzhäusern und der dreistöckigen Pagode auf dem Berg wurde abgekürzt, zu viele Menschen, zu viel Gedränge, und die Teezeremonie musste auch ausfallen. Hier saßen bereits auch schon zu viele Teilnehmer, sogar in mehreren Reihen hintereinander, sodass wir uns diesen „Genuss“ einmal verkneifen mussten.
Wir haben stattdessen unserem Wohnviertel Mirai Mirai einen Besuch abgestattet und uns hier mit den tausenden von meist jungen Leuten die Straßen und Plätze geteilt.
Heute beim kalten Regen denken wir an besseres Wetter und wünschen Euch einen Bilderbuch Frühling, wo immer Ihr auch seid.