– heute geht es um Gelassenheit

Zur Zeit ruht Japan. Goldene Woche. Züge, Flughäfen und Autobahnen sind mit Reisenden überfüllt. Dazu kommen die vielen ausländischen Touristen, die zurzeit Japan besuchen und die Freundlichkeit der Japaner, die Schönheit der japanischen Tempel und Landschaften sowie das wunderbare Essen, aber auch Shopping in Japan geniessen wollen. Da muss man schon gelassen sein, um dem Ansturm der Menschenmengen gewachsen zu sein.

Oh ja, Gelassenheit. Das ist es was wir, bei aller Hektik um uns herum, in Japan immer wieder erleben und was Europäer so in Erstaunen versetzt – wie können Menschen bei der Enge und der geschäftigen Hetze trotzdem so gelassen bleiben.

Isogashi-i – das heißt beschäftigt sein;
in japanischen Kaufhäusern und Geschäften, in Büros, Restaurants, ja selbst beim Paket-Lieferservice, alle sind immer „taihen isogashi-i“ – sehr beschäftigt. Es gibt keinen Stillstand, kein untätiges Warten, kein Schwätzen mit den Kollegen, alle tun immer etwas; sei es aufzuräumen oder Kunden mit einem fröhlichen „Irasshai-mase“ – Willkommen anzusprechen. Immer sind die Menschen in ansteckender Bewegung. Ein leeres Lokal und dennoch, alle sind „isogashi-i“ als ob es viele Bestellungen gäbe, die gerade abgearbeitet werden. Der diensteifrige japanische Laufschritt im Servicebereich ist berühmt; er gibt dem Kunden das Gefühl, hier wird für mich gerannt.

Bei allem Beschäftigtsein fühlen wir jedoch auch eine Gelassenheit dieser Menschen, obwohl das japanische Kanji für „isogashi-i“ übersetzt heisst:

Herz verloren. Also hat jemand, der nicht gelassen „isogashi-i“ ist, sein Herz verloren, wir würden sagen – er ist nicht in seiner Mitte, wird gehetzt.

http://kanjidamage.com/kanji/105-busy-%E5%BF%99

Das erinnert uns an die 10 Gebote der Gelassenheit, die dem gerade in der vergangenen Woche heiliggesprochenen Papst Johannes XXIII zugesprochen werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_10_Gebote_der_Gelassenheit

Da heisst es im 8. Gebot:

„Planen
Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten, vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit“.   

Für den nahenden Sommer unsere herzlichen Grüße und bleiben Sie bei allem „isogashi-i sein“ gelassen in Ihrer Mitte.