Der Kabuki Schauspieler Kamejiro Ichikawa über den Kampf um die Schönheit :
Wer Kunst ohne weiteres Nachdenken einfach nur betrachtet und hinnimmt, übernimmt bedenkenlos die Einstellung von anderen.
Er mahnt an mit Deinen eigenen Augen, mit allen fünf Sinnen, den erworbenen Kenntnissen und Überlegungen zu sehen, genau hinzuschauen, zu fühlen und sich dabei mit seinen Gefühlen zu beobachten.
Kunst einfach nur zu akzeptieren ist nichts besonders
Fragst man sich aber, was das denn bedeuten soll, dann erst überschreitet das, was man sieht seine Kapazität – dann erst kann man die Schönheit der Kunst verstehen.
Was man verstehen kann, hat die gleiche Größe wie man selbst, das bedeutet aber auch – kein weiteres Wachstum. Nur was größer ist als man selbst, kann den Menschen inspirieren und er kann sich dadurch weiter entwickeln.
Kunst ist somit ein echter Kampf. Der Künstler wirft dem unbekannten Betrachter ohne Sprache etwas vor und er gewinnt oder verliert dabei.
Kunst soll deshalb für den Betrachter auch zu einem echten Kampf werden, wie bei einem Schwertkampf. Kunst zu kreieren und aufzunehmen bedeutet Kreativität. Deshalb sauge sie mit dem ganzen Körper, mit Deiner Seele und Deinem Herzen auf, dann erst kannst Du die Antworten des Künstlers erwarten.
Easy und handy ist zwar zZt angesagt. Aber wo bleibt dabei die echte Schönheit? Nur weil etwas bekannt ist möchte es jeder sehen. Da kann sich kein Kampf entwickeln, weder für den Künstler noch für den Betrachter, nur das in sich Aufnehmen von Kunst, sonst nichts. Dadurch entwickelt sich für alle ein gleicher Schönheitsbegriff. Er wird einfach kopiert und nivelliert dadurch den Maßstab, was Schönheit ist. Alles ist wird immer zum Selben, es ist dann einfach für alle schön. Aber, Schönheit ist vom Künstler nicht einfach darzustellen genauso wie sie für den Betrachter nicht einfach zu empfangen ist. Schönheit kann nur vom einzelnen kreiert werden, dann wartet sie auf ihren Entdecker
(Aus einem jap. Magazin 13.10.2011)