Kumano Kodo (auf alten Pilgerpfaden in Kumano) erster Teil

Es gibt mehrere Routen zum Kumano Kodo, auf der Kii Halbinsel, die vier Präfekturen vernetzt. Von Ise führt die Kumano Iseji Route über wilde, bewaldete Berge, teilweise am Meer entlang nach Kumano. Unser Ziel ist es die drei grossen Kumano Shrine zu besuchen, vorher allerdings alte Pilgerpfade zu besteigen. Wir wollen uns wie die alten Pilger verhalten.
So jeden falls unsere Vorstellung.

Übernachtung im Kumano Club.

Etwas ausserhalb von Kumano liegt auf dem hügeligen Gelände einer ehemaligen Mikan Farm, Mikan sind so etwas wie kernlose, meist süsse Clementinen, sehr lecker. Wir haben die Strecke bereits in knapp 2 Stunden mit unseren Hybrit Auto von Ise zum Kumano Club geschafft.

Schon die Anfahrt ist verwunderlich. Mit dem Auto zum Check In vorzufahren ist nicht möglich. Dafür muss jeder Ankommende auf einen zwar in Sichtweite, jedoch ziemlich weit entfernten Parktplatz fahren, auf dem zwei kleine Busse auf die Ankommenden warten. Die Fahrer nehmen unseren Koffer auf und ab gehts den Hügel hinauf zur Rezeption. Weit und breit außer uns kein Mensch. Eine riesige Anlage erwartet uns.

Wieder wird uns alles gezeigt, die Räume in dem Holzbau sind sehr groß und hoch. Auf der offenen Terrasse eine Zedernholz Badewanne in Ausmassen für mehere Personen geschaffen. Die eingerichtete Küche, das Wohnzimmer und das Schlafzimmer mit Futons auf dem Tatami Boden. Toll, wir staunen. Hatten wir als „Pilger“ doch an eine eher schlichte Behausung gedacht.

 

 

 

Es soll noch besser kommen. Zum Dinner um 18:00 Uhr kleiden wir uns in die bereitliegenden Yukatas, Baumwollkimonos, ziehen die vorbereiteten Tabis an, Socken mit einer Ausbuchtung für den dicken Zeh, nehmen Getas, die Holzlatschen mit dem Steg für den dicken Zeh (deshalb die Tabis) aus dem Regal und machen uns bei Dunkelheit und spärlicher Beleuchtung zu Fuß auf den Weg zum Restaurant. Eigentlich hätten wir den Bustransfer anrufen sollen, aber wir wollten diese Einrichtung erkunden, die sich über viele Hügel, kleine Straßen und Wege an verschiedensten Gebäuden vorbei erstreckt. Klar haben wir uns verlaufen, fanden dann über eine steile Treppe den Weg zum Restaurant. Holzlatschen aus, wir wurden zu unserem Platz geführt und erlebten die nächste Überraschung.

 

 

 

 

 

 

 

Das war hier wirklich keine Pilgerstätte, das war ein First Class Hotel, eben nur auf verschiedene Holzgebäude verteilt, mit einem japanischen Dinner und einer so freundlichen Bedienung, die wirklich das Prädikat „Fist Class“ verdient hat. Wie immer wird viel zu viel aufgetischt. Der kleine Spaziergang und das anschiessende Bad im heissen Wasser auf der Terrasse des Hauses, einfach herrlich.

Der Kumano Club war gut besucht auch nicht gerade preiswert, klar bei all dem Service, verschiedenen Busstransfers, Onsen, First Class – Dinner, – Frühstück und – Bedienung. Als uns ein Manager des Clubs zu unserem Haus fuhr fragten wir ihn nach dem Hintergrund des Clubs. Das sind die Stadt Kumano, Präfektur Mie, verschidene andere Investoren und eine angestellte Management Gesellschaft aus Osaka. Da das Onsen auch für die Bewohner Kumanos zur Verfügung steht, war uns klar, hier handelt es sich um einen öffentlichen Versuch mehr Gäste nach Kumano zu ziehen, gleichzeitig aber auch etwas für die Bevölkerug zu tun. Die Mikan Farm warf sowieso keinen grossen Gewinn ab.

Um am nächsten Morgen endlich unsere „Pilgertour“ zu starten, haben wir für 2 Tage, jeweils eine Kumano Kodo Pilgerpfad Besteigung mit einem Führer reserviert. Um das zu schaffen wollen wir zunächst einmal gut schlafen.