01+津波冠水地域地図英文地名入り<国土地理院> (2)_1schon am Wochenende des 5. und 6. März, wurde überall an den fünften Jahrestag des großen Erdbebens und Tsunamis in Tohoku am 11. März 2011 erinnert. Es fanden sich größere Gruppen zusammen, die um 14:46 zu einem Gebet auf der Straße zusammenfanden, Menschen im Gebet vertieft, bewegende Augenblicke. Am Sonntag wurden an einer von vielen jungen Leuten besuchten Stelle Fische aus der Sanriku Region gebraten und zum Verzehr angeboten, da sitzen sie auf blauen Planen und wollen durch den Kauf dieser Fische zum Wiederaufbau der Region beitragen. Vielleicht sind das nur die berühmten Tröpfchen auf den heißen Stein, aber was hier zählt ist die gemeinsame Erinnerung an das Unglück am 11.März 2011, das um 14:46 seinen Anfang nahm. Hier können Betroffene aus den Tsunami Gebieten mit Städtern, fern ab dieser Gegenden, über ihr Schicksal und die augenblickliche Situation in Tohoku sprechen.

02_20110311+岩手県宮古市(のまれる漁船) (2)_1Das Fernsehen zeigt Fischer wie sie ihre zerstörten Wakame (Seetang) Farmen und ihre Häuser nach dem Tsunami vorgefunden und ein paar Monate danach schon mit dem Wiederaufbau begonnen haben. Verschlungene, mit zerschmetterten Booten und Holztrümmern vermischte Seile mussten entwirrt und geborgen, kleine Fischerboote gehoben und an Land gezogen werden. Bei aller Trauer werden Menschen gezeigt, die mit unermüdlichem Einsatz ans Werk gehen. Das erste größere Schiff wird unter großem Jubel geliefert, jetzt erst können die tonnenschweren Grundsteine für die Seile, an denen der Seetang wachsen wird, geborgen und neue gesetzt werden. Zur Erinnerung, durch den Tsunami wurden etwa 30.000 Fischerboote, die Lebensgrundlage der Fischer in Sanriku weggespült, sie sind untergegangen oder wurden zertrümmert. Für die meisten Fischer war es danach unmöglich neue Boote zu kaufen, das blieb zunächst nur wenigen mutigen Kooperativen vorbehalten. .

08_大指子どもハウス (2)_1Genau wie die Fischer in Osashi, dem kleinen Fischerdorf über das wir so oft berichtet haben, wo wir mit dem „Help Japan“ Projekt zum Aufbau und Erhalt des „Kodomohouse“ – Kinderhauses beitragen konnten. KodomoHaus
Da ist in den vergangenen fünf Jahren neues, zukunftsweisendes, nachahmenswertes Leben entstanden. Die „Fisherman Japan“ Kooperative  mit der Fischern wohl eigenen Philosophie: „Fisherman, be ambitious!“.
Fisherman Japan
Unter Beteiligung des jungen Shota Abe aus Osashi, dessen wunderbare Entwicklung wir in den vergangenen Jahren verfolgen konnten, ist „Fisherman Japan“ zu einem in Japan sehr beachteten Team junger Fischer herangewachsen. Sie wollen nach dem Tsunami, in der Sanriku Region, einer der Top Drei fischreichsten Gründe der Welt, den Grundstein für die Zukunft der Fischindustrie legen. Wollen coole, erfolgreiche und innovative Leader einer Fischereiindustrie sein, auf die zukünftige Generationen mit Stolz zurückblicken können.
Shota Abe

Die vor fünf Jahren am schlimmsten betroffenen drei Präfekturen haben fast 100.000 Menschen verloren, knapp 16,000 sind umgekommen, mehr als 2.600 Menschen werden noch vermisst (Stand Jan. 2016), der Rest ist in andere Teile Japans verzogen. Immer noch leben etwa 180,000 Menschen in provisorischen Behausungen. Nur etwa 30% der geplanten Hausprojekte konnten in den vergangenen fünf Jahren verwirklicht werden. Wie immer, es geht ums Geld. Alles ist teurer geworden. Der Bauboom in der Tohoku Region hat die Preise explodieren lassen, jetzt kommt hinzu, dass für die Bauprojekte für die Olympiade 2020 in Tokyo die Kosten sowohl für Baumaterial als auch für Arbeitskräfte noch einmal stark gestiegen sind. Nach Japan Times vom 6. März 2016 sind die Baukosten per Tsubo, das sind 3.3 m2, heute von Yen 90.000 (ca. EUR 750) auf Yen 500.000 (ca. EUR 4.100) gestiegen. Die nach dem Tsunami kalkulierten Unterstützungsgelder können jetzt die explodierten tatsächlichen Kosten nicht mehr decken. Dazu kommt, dass die Familien, die ihre Häuser im Tsunami verloren haben, immer noch die Hypotheken für diese nicht mehr vorhandenen Häuser bedienen müssen. Die Menschen, die in den „provisorischen“ Hauscontainern leben, sind zwischenzeitlich auch fünf Jahre älter und damit weniger zukunftsfähig geworden. Baukomplexe, die in einigen Ortschaften entstanden sind, oder sich immer noch im Bau befinden könnten eine kleine Lösung sein, doch bei Japans alternder und sinkender Bevölkerung werden solche Komplexe in Zukunft großen Leerstand aufweisen. Probleme, die in einer nach dem Erdbeben und Tsunami nicht mehr beliebten Gegend ungelöst bleiben.

So wie die Japaner haben auch wir das Unglück des 11. März 2011 nicht vergessen. In einem wirtschaftlich so erfolgreichen Land wie Japan, hätten wir es nicht für möglich gehalten, dass auch heute noch Menschen auf neue Wohnungen warten müssen. Von den Problemen in und um Fukushima Daiichi einmal ganz abgesehen.

Fünf Jahre danach …